Alles neu in Stora Enso Ala
Schwedisches Großsägewerk errichtet kompletten neuen Trocknerpark Nach einem Brand am Sägewerksstandort Ala an der schwedischen Ostküste musste Stora Enso die Schnittholztrocknung vollständig neu aufbauen. Aus mehreren Angeboten kristallisierte sich erneut Valutec als bevorzugter Partner heraus. Bei der Entscheidung legte das Unternehmen besonderen Wert auf Sicherheit, Qualität, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Text und bild Günter Jauk, Holzkurier.
Ala ist ein traditionsreicher Standort: Bereits 1854 nahm Bergvik Ala AB hier den Kieferneinschnitt
auf. Seit 1998 gehört das weitläufige Gelände mit zwei Sägelinien, Pelletierung
und eigenem Seezugang zu Stora Enso. Der Großteil des Einschnitts wird im
benachbarten Schwesterwerk zu hochwertiger, keilgezinkter Ware für die Fenster- und
Türenproduktion weiterverarbeitet. Das übrige Schnittholz geht in klassische Kieferndestinationen.
Die Jahresproduktion liegt derzeit bei rund 300.000 m3, die Kapazität beträgt 400.000 m3, erklärt Standortleiterin Jenny Anderson.
Am 3. August 2023 zerstörte ein Brand einen wesentlichen Teil der Trocknungskapazitäten. Anderson und ihr Team reagierten umgehend. „Der Großteil des Schadens betraf ältere Anlagen, teils aus den 1970er-Jahren,
die ohnehin bald ersetzt werden sollten. Daher konnten wir bereits ausgearbeitete Pläne direkt umsetzen“, berichtet Anderson. Vor allem die Arbeitssicherheit der alten Kammern war nicht mehr vollständig gewährleistet. Technisch waren die rund 50 Jahre alten Anlagen – errichtet vom Valutec-Vorgänger Valmet – bis zum Brand noch funktionsfähig.
Nach Prüfung mehrerer Angebote fiel die Wahl erneut auf Valutec. „Sicherheit, Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Produktqualität und Energieeinsparung sind bei allen unseren Investitionen entscheidende Faktoren. Valutec hat uns in allen Punkten überzeugt“, betont Anderson.
Valutec fertigt seine Anlagen seit Jahrzehnten ausschließlich aus rostfreiem Stahl, der heute zu über 90 % aus recyceltem Material besteht. „Die Außenhüllen unserer Kammern sind über Jahrzehnte hinweg problemlos nutzbar. Das Innenleben und die Software lassen sich jederzeit auf den neuesten Stand bringen“, erklärt Valutec-Marketingmanager Eric Johansson und ergänzt schmunzelnd, dass diese Langlebigkeit zwar
optimal für die Kunden, aber weniger vorteilhaft fürs eigene Geschäft sei.
Für Anderson passt dieses Konzept langlebiger und modernisierbarer Anlagen ideal zur Unternehmensphilosophie von Stora Enso. Zudem bewährt sich die robuste Bauweise im rauen, salzhaltigen Küstenklima.
Optimaler Mix
Stora Enso bestellte einen TC-Kanaltrockner, zwei FB-Kanaltrockner und drei Trockenkammern mit E-Wagenbeschickung von Valutec. „Mit dieser Kombination haben wir für alle Produkte das optimale Trocknungssystem“, erläutert Anderson. Welche Ware in welcher Anlage getrocknet wird, hängt von Dimension und gewünschter Endfeuchte ab. Standardprodukte mit einer Zielholzfeuchte von 18 % durchlaufen in der Regel den FBKanal, während stärkere Hauptware für die Weiterverarbeitung in den Kammern auf 12 % getrocknet wird. „Anders als in Mitteleuropa erfolgt die Be- und Entladung hier simultan über ein Gleissystem von zwei Seiten. Das spart Zeit und Wärmeenergie“, erklärt Johansson. Der einzige Nachteil seim der etwas höhere Platzbedarf.
Elemente bis 32 mm Dicke für die Weiterverarbeitung werden bevorzugt im TC-Kanal getrocknet. Dieser arbeitet mit in Serie geschalteten, einzeln steuerbaren Trocknungszonen mit separater Luft- und Wärmezufuhr. Die Stapel werden längs durch die Zonen geführt, wobei der Luftstrom in einem 90°-Winkel
zur Vorschubrichtung verläuft. Dadurch lassen sich unterschiedliche Sortimente gleichzeitig und dennoch schonend trocknen, wobei sich die Durchlaufzeit nach der stärksten Dimension richtet.
Insgesamt verfügt Stora Enso in Ala nun über eine Trocknungskapazität von 450.000 m3/J. „Dank dieser Überkapazitätkönnen wir die Anlagen effizient und sicherbetreiben und gleichzeitig bestehende Kammern
instandhalten“, beschreibt Anderson.Vier ältere Kanäle und mehrere Frischluft-Abluft-Kammern, die vom Brand verschont blieben, sind weiterhin in Betrieb.
Gute Zusammenarbeit
Sowohl Stora Enso als auch Valutec zeigen sich mit dem Projektverlauf und der Einhaltungdes ehrgeizigen Zeitplans sehr zufrieden. „Im Winter 2023/24 haben wir die Fundamente gegossen, im Sommer 2024 mit
dem Aufbau des TC-Kanals begonnen und diesen bereits im November in Betrieb genommen.
Im Februar 2025 folgte das Hochfahren der Kammern“, berichtet Anders Laurell,Mitglied des Stora-Enso-Projektteams. „Dank enger Zusammenarbeit, regelmäßiger Projektmeetings und schneller Reaktionszeiten
konnten wir mögliche Verzögerungen vermeiden. Sicherheit hatte dabei stets oberste Priorität.“
Anderson hebt das Engagement aller Beteiligten hervor: „Das Projekt wurde professionell
lösungsorientiert und zügig umgesetzt.Unsere bereits zuvor positivenErfahrungen mit Valutec haben sich einmal mehr bestätigt.“